In meiner Arbeit Embassy untersuche ich die Farbqualitäten von Botschaften und Konsulaten und ihr unterschiedliches Auftreten nach außen hin. Es gibt viele unterschiedliche Weisen, wie Botschaften in Erscheinung treten. Manche sind sozusagen unsichtbar und andere schillern in eleganter Zurückhaltung. Es gibt sogar Konsulate die handgearbeitete Fahnen besitzen, wodurch die Leuchtkraft der Farben zunimmt. Das lässt die anderen Fahnen aus Plastikgewebe eher grau erscheinen und ich frage mich dann, warum man überhaupt eine Aufhängt? Um die Sparmaßnahme offenkundig zu zeigen? 

Was mir bei dieser Observation aber schlussendlich aufgefallen ist, dass die Kunst kein Konsulat besitzt. Wo ist die Botschaft der Kunst oder ist sie der Nation selbst untergeordnet? Schnell musste ich eine Botschaft gründen, es war höchste Zeit diesen Umstand zu ändern. Die Fahne dieses Kunstkonsulats ändert ständig die Farben, je nach Gemütslage und Jahreszeit. Es ist so, dass ich seit längerem schon ein Konsulatsgebäude suche, aber so einfach ist das dann alles doch nicht. 

Ich habe mit Embassy aber sozusagen angefangen die ersten objekthaften Gegenstände in die Welt zu tragen die auf das Konsulat der Kunst hinarbeiten. Red over yellow war einer dieser objekthaften Gegenstände, bestehend aus zwei überlappenden Leinwänden (Öl auf Leinwand), die Malerei, Bildhauerei, Fotografie und Experimentelles Gestaltung versucht in Einklang zu bringen und als ganz neues Konsulat versucht für die Kunst aufzutreten ohne, dass sie zu stark in eine Disziplin pendelt.

Fotos: Valentina R. Morales